Dez 22, 2020

125.000 Euro für europaweit einzigartiges Forschungszentrum »CircEcon« über die simul⁺InnovationHub-Förderung

Für die Erstellung eines Bedarfskonzeptes erhielten die Technischen Universitäten Chemnitz, Freiberg und Dresden am 17. Dezember 2020 einen Fördermittelbescheid in Höhe von 125.000 Euro von SMR-Staatsminister Thomas Schmidt. Unter dem Schirm und initiiert von der Leichtbau-Allianz Sachsen (LAS) planen die drei Technischen Universitäten ein europaweit einzigartiges Forschungszentrum für eine treibhausgasneutrale Kreislaufökonomie in der Lausitz aufzubauen. Die Projektumsetzung erfolgt unter Beteiligung des Instituts für Strukturleichtbau der TU Chemnitz als Koordinator gemeinsam mit dem Institut für Aufbereitungsmaschinen der TU Bergakademie Freiberg und dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden. Die Geschäftsstelle der Leichtbau-Allianz Sachsen unterstützt das CircEcon-Projekt bei den organisatorischen Aktivitäten.

„Mit Projekten wie diesem, wird es uns gelingen, zukunftsweisende Wirtschaftszweige aufzubauen, bestehende Unternehmen zu erhalten und weiter viele kluge Köpfe in den Freistaat und insbesondere in die Regionen des Strukturwandels zu locken“, sagte Staatsminister Schmidt. „Eine erfolgreiche Regionalentwicklung lebt von intelligenten und branchenübergreifenden Projekten in allen Regionen Sachsens. Deshalb unterstützen wir diese in unserem simul⁺InnovationHub.“

Professor Lothar Kroll, einer der Vorstandsvorsitzenden der Leichtbau-Allianz Sachsen: „Als Koordinator von CircEcon freue ich mich sehr, dass das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung dieses wichtige Schlüsselprojekt unterstützt. Neue ressourceneffiziente und nachhaltige Technologien nehmen eine zentrale Stellung in der zukünftigen Ausrichtung der Kohleregionen ein. Durch die synergetische Bündelung der sächsischen TU-Kompetenzen werden wir neue Wege für eine hocheffiziente Kreislauf- und Bioökonomie entwickeln, die nicht nur den Strukturwandel stützt, sondern auch ausgedehnte Transformationsprozesse anstößt, um damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung zu leisten.“

Die Technischen Universitäten wollen gemeinsam mit weiteren sächsischen Partnern neue Wege für eine hocheffiziente Kreislaufökonomie konzipieren, erforschen und in Kooperation mit sächsischen Unternehmen zur Marktreife entwickeln und damit neue Arbeitsplätze in Braunkohleregion schaffen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz ist geplant, die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes zu betrachten und treibhausgasneutral zu erschließen – von der Rohstoffgewinnung bzw. -aufbereitung über das Produktdesign bis zur Re-Produktion. Aufbauend auf diesem Kernziel sollen auch Geschäftsmodelle und Kreislauftechnologien für die Industrie (Demontage, Rückbau, Zweitmarkt, Recycling, Wertstoffrückgewinnung, Re-Use) und deren Zulieferern (Prüfnormen für Altbauteile und Konzepte für die Herstellung kreislauffähiger Leichtbaustrukturen) zum Beispiel für Flugzeuge, Windenergieanlagen, Faserkunststoffverbunde und bisher schwer recycelbare Materialien untersucht werden. Daneben sollen Konzepte zur Entwicklung neuer, kreislauffähiger Werkstoffe und Komponenten sowie Technologien für den hochwertigen Wiedereinsatz recycelter Materialien geprüft werden. Das Bedarfskonzept soll u. a. auch zur Bewertung von möglichen Standorten beitragen.

Das simul+InnovationHub:

Der simul⁺InnovationHub ist Teil der Zukunftsinitiative simul⁺ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung. In dem Innovationhub werden aktuelle Forschungsergebnisse und neue Ideen in praktische Anwendungen überführt. Der simul⁺InnovationHub schafft etwa in regionalen Experimentierfeldern die Möglichkeit, unterschiedliche Anwendungen in der Praxis zu testen. So wird die Erfolgswahrscheinlichkeit und Markttauglichkeit der Innovationen erhöht – passgenau für jede sächsische Region. Gemeinsames zielgerichtetes Agieren von Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Verwaltung erhöht die Wirksamkeit und Sichtbarkeit der Akteure. Die Projekte des simul⁺InnovationHub sollen neue Wertschöpfungsquellen in der Region befördern und bilden einen wichtigen Baustein für eine innovationsgestützte Regionalentwicklung. Die Mittel wurden auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt.

Bild von zu recycelnden Flügeln. Foto: Dr. Thomas Krampitz